'Alternativen zur großen DSLR-Ausrüstung gibt es nicht in der Naturfotografie'.
Zu diesem Schluss muss man kommen, wenn man moderne Bücher oder Internetauftritte zum Thema liest. Das ist kein Wunder, werden doch diese Texte von professionellen Naturfotografen geschrieben, die von ihren Bildern leben müssen. Können sie davon wirklich leben? Wer sich die Internetseiten dieser Fotografen ansieht, den wandeln Zweifel an. Alle bieten Fotokurse und/oder Fotoexkursionen an, vermieten Ansitzhütten oder sogar Kameragehäuse und Objektive. Es drängt sich der Eindruck auf, dass die tollen Fotos vor allem der Werbung für diese Angebote dienen. Den Lebensunterhalt der Profis zahlen wohl in erster Linie die Teilnehmer der Foto-"Workshops".
Fotos guter Qualität mit Bridgekameras? Geht das überhaupt? Zur Einstimmung kann ich Ihnen die Internetseiten henner.info des leider inzwischen verstorbenen Henner Helmers empfehlen. Klicken Sie sich durch über Kamera und Testberichte bis Pan.FZ200.
Auf den Verwendungszweck der Fotos kommt es an.
Fotos mit der Superzoomkamera sind meist gut geeignet für normale Zeitschriften, für Buchillustrationen, für Drucke bis A4, Wandbilder bis 30 x 40 cm, für den großformatigen Fernseher, für die Projektion per Beamer und natürlich für das Internet. Allerdings sind sie nur sehr eingeschränkt verwendbar für den Verkauf an Verlage, die Bilder für großformatige Kalender, Bildbände, teure Hochglanz-Zeitschriften benötigen. |
Und hier gleich noch eine Warnung: Mit Ihrer Superzoomkamera werden Sie in Fotoclubs oder Communities mitleidig belächelt werden. Na ja, auf ein paar Modemotive werden Sie vielleicht verzichten müssen, die eher dem Bereich Kunst zuzurechnen sind. Naturfotografie ist wie auch andere Bereiche stets der zurzeit herrschenden Mode unterworfen. Das merkt man spätestens, wenn man einen Blick in entsprechende Foren wirft. Die im "farbigen Nebel schwebenden" Blümchen oder die abgeschatteten Schmetterlinge vor sonnigem, hellem Hintergrund finden Sie überall, ebenso wie den möglichst perfekten "Sonnenstern" in der Landschaftsfotografie.
Wie war es doch noch in analogen Zeiten, erst schwarz-weiß, dann farbig? Ein Foto hat dann auf Anhieb gefallen, wenn es ein interessantes Motiv zeigte, das etwas aussagt (oder zu dem man etwas sagen kann) und wenn das Foto gut gestaltet war. Der Fotograf der Canon-Nikon-Oberliga schätzt es hingegen, dem unbedarften Zuschauer eindrucksvoll zu zeigen, dass er auf seiner Aufnahme jedes Federästchen im Brustgefieder des Rotkehlchens zählen könnte - wenn er denn wollte. Höchste Auflösung und extreme Bildschärfe sind vielfach zum Selbstzweck geworden. „Wir Schärfefanatiker…“ brachte es ein Mitglied der elitären "Gesellschaft deutscher Tierfotografen" auf den Punkt.
Die in den folgenden Kapiteln gezeigten Fotos sollen Ihnen einige Anregungen bieten und mit den Legenden auch informativ und unterhaltsam sein. Viel Spaß beim Lesen und Betrachten! Sie wollen wirklich erst noch weiter lesen?
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