Probeaufnahmen mit Panasonic FZ300


09.09.2017, Fotos und Text Dieter Ackermann. Alle Bilder unterliegen dem Urheberrecht

Die erste Kamera musste ich wegen der grottenschlechten Bildqualität an Amazon zurück schicken (Bild siehe unten). Schließlich ist die Technik und Vielseitigkeit zwar ein Kaufgrund aber kein entscheidender. Entscheidend sind letzten Endes die Bilder, die dabei herauskommen. Die zweite Kamera hätte ich auch wieder bei Amazon bestellt, ich wollte aber nicht das Risiko eingehen, wieder aus der gleichen Serie bedient zu werden.

Am Sonntagvormittag, 03.09.17, wollte ich mit meiner Frau die zweite (im Fotogeschäft gekaufte) Kamera im Außeneinsatz prüfen. Dazu begaben wir uns bei schönstem Sonnenschein an einen kleinen Stausee in der Nähe. Das Ergebnis hat mich trotz der auch an dieser Kamera noch auffälligen (vor allem mechanischen) Qualitätsmängel überzeugt.

Die folgenden Bilder sind teils verkleinerte Originalbilder, teils Ausschnitte aus Aufnahmen. Der Vergleich links-mitte-rechts der ersten Kamera sind jeweils 100% Ansichten (1 Pixel der Kamera entspricht 1 Pixel auf dem Bildschirm)

Die erste (von Amazon gelieferte) Kamera konnte nicht überzeugen. Hier wurde derselbe Baumstumpf jeweils mit den Einzelautofokusfeld im linken Drittel, mittig und rechts fotografiert. Eins zu eins Ausschnitte mit Telekonverter. Wer möchte schon seine Motive immer nur rechts anordnen müssen?

 

Zur Begrüßung stand ein Graureiher über dem Elodea-Filz und suchte angestrengt nach Fröschen. Die abgeschnittenen und versetzten Beine sind eine Fehlfunktion der Kamera. Zum Glück lassen sich solche Kleinigkeiten im Bildbearbeitungsprogramm reparieren: Bildbreite unter der Schnittstelle auswählen, Darstellung stark vergrößern und mit dem Bewegen-Werkzeug und der Maus und dann den Kreuztasten nach links schieben bis es passt. Auswahl aufheben, Bild zuschneiden - fertig. Bis jetzt war das die einzige Fehlfunktion dieser Art an der FZ300.

 

Zwei Höckerschwäne kommen geflogen. Übrigens sind hier alle Vogelaufnahmen mit dem Vorsatzkonverter LT55, also mit umgerechnet rund 1000 mm Brennweite aus freier Hand fotografiert. Alle Bilder mit 100 ISO, Blende 2,8.

Höckerschwäne gehen aufs Wasser nieder.

Es sind schon elegante Gestalten, die Schwäne... Aufpassen, die Belichtung wird durch das dunkle Wasser getäuscht, also stärker ins Minus gehen. Ich habe fast immer die mittenbetonte Integralmessung eingestellt. Das allein reicht aber nicht. Bei still stehenden Motiven geht natürlich auch die Punktmessung.

Des Fischers und des Anglers Feind sind die Kormorane. Sie ernähren sich von Fischen und sind damit unliebsame Konkurrenten. Der rechte Vogel trocknet nach dem Tauchgang das Gefieder der Flügel.

In den Uferbüschen, hier in der Hundsrose, wartet ein Zilpzalp auf unvorsichtige Fliegen über dem Uferbereich. Er gehört zu den Laubsängern, aber mit dem Singen hat er es im Herbst nicht so, denn die Reviere sind jetzt aufgelöst. Und außerdem wird er bald ins Winterquartier wegziehen.

Eine anfliegende, junge Lachmöwe - vom Autofokus perfekt getroffen. Bei den Flugaufnahmen wird aber auch die abnehmende Helligkeit zum Rand, besonders zum linken, deutlich. Ob das auch ohne Konverter so ist, habe ich noch nicht probiert.

Noch ein Treffer. Einstellung wie oben: 6 Bilder/s, AFF mit vergrößertem Einzelfokusfeld und mittig platziert. Der verbesserte Autofokus ist also nicht nur Werbegefasel - er arbeitet hervorragend. Sechs von sieben Bildern sind in dieser Beziehung in Ordnung.

Ein Kiebitztrupp fliegt auf uns zu. Die Bilder musste ich im Bearbeitungsprogramm aufhellen, da die Kamera noch auf -2/3 ISO eingestellt war. Dadurch wird der Tonwertumfang eingeschränkt, was aber hier nicht sehr stört. Solche Gelegenheiten kommen meist sehr plötzlich!

Die Kiebitze kommen näher. Der Autofokus regelt nach. Auch hier 6 Bilder/s, AFF wie bei der Lachmöwe.

Aus dieser Serie von zehn Bildern war nur eins unscharf -alle anderen sind gut zu gebrauchen.

Weidenjungfer tankt Sonne. Die Telemakro-Funktion hatte ja auch die FZ200 schon. Für mittelgroße Insekten ist das eine sehr gute Hilfe. Hierbei allerdings ohne Televorsatz, Blende 2,8 und ISO 100, kleines Einzelautofokusfeld, AFF. AFS hätte gereicht, hätte aber extra eingestellt werden müssen, und wer weiß, was als Nächstes kommt?

Admiral auf einer Hagebutte der Kartoffelrose. Einstellung wie oben. Die Samen der reifen Hagebutten werden auch gern von Grünfinken herausgeholt. Die waren zwar auch da (man hörte sie), aber sie ließen sich leider nicht sehen.

Hornisse im Kartoffelrosenbusch. Hornissen sind einfach sehr wehrhafte, große Wespen. Aber Wespen sind 2017 wie im letzten Jahr Mangelware. Diese Hornisse ist offenbar auf süße Früchte aus. Durch ihr Herumsuchen hatte sie uns ganz schön genervt. Wäre ihr eine kleinere Wespe begegnet, hätte sie die ohne weitere Umstände einfach mitgenommen. Genau das passierte uns vor Jahren als wir am Birnbaum ein Hornisse fotografieren wollten. Da flog die Hornisse von einer angenagten Birne weg, eine Wespe kam und wollte auch vom süßen Fruchtfleisch fressen. Das hätte sie besser gelassen, denn die Hornisse kam zurück, schnappte die Wespe und flog mit ihr davon. Man beachte auch die winzigen weißen Pilzfruchtkörper auf den vertrockneten Kelchblättern der Rose. Pilze sorgen dafür, dass es kein Abfallproblem in der Natur gibt.

Sollten Sie immer noch Zweifel plagen, ob denn Superzoom-Bridgekameras für die Naturfotografie geeignet sind, dann schauen Sie vielleicht mal hier nach.