In den Bergen

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Im Berg-Kapitel finden sich eine Reihe von Aufnahmen mit Kompaktkameras DSC/W1 von Sony oder FS16 von Panasonic. Das hat etwas mit Faulheit oder sagen wir besser mit Zeitersparnis zu tun. Während einer Wanderung ist die kleine Kompakte schnell aus der Tasche gezogen. Um an die größere Kamera zu kommen, muss ja erst der Rucksack abgesetzt werden.

Auch im Karwendel herrscht nicht immer eitel Sonnenschein. Regen ist kein Wetter für Bergwanderungen. Aber vom Balkon aus die dramatisch ziehenden Wolken zwischen den Gipfeln zu beobachten, bringt auch so manches Foto.
Aufnahme mit FZ50, 85mm, f8, 1/400 s, ISO 100.

Typisch für den Sommer sind die Gewitter am Nachmittag. Um nicht davon überrascht zu werden, empfiehlt sich ein früher Aufbruch zu einer Tour, um zeitig wieder im Tal zu sein oder zumindest eine Hütte in der Nähe zu haben. Fotografisch reizvoll ist die kurze Zeit nach dem Gewitter, wenn die Sonne wieder durchbricht aber die schwarzen Wolken noch nicht abgezogen sind. Wer genau hinschaut, wird die im vorigen Bild bei Regenwetter gezeigte Felsformation links im Bild wieder erkennen. Vielleicht ist das eine Anregung, dasselbe Motiv bei verschiedener Beleuchtung aufzunehmen. Das ist natürlich am einfachsten vom Tal aus zu bewerkstelligen.

Aufnahme mit FZ50 , 50 mm, f5, 1/250 s, ISO 100.

Manchmal schlägt der Regen erst später zu, wenn man schon unterwegs ist. Von Mittenwald aus schien bis zum Sylvenstein-Stausee die Sonne. In der Eng aber begann es zu regnen. Erst eine Stunde später, als der Regen nachließ, konnten wir das Lokal verlasssen. Aus der Wanderung wurde nichts. Aber im großen Ahornboden herrschte eine intime Nebelstimmung. Das Tal ist zwar von hohen Bergen eingeschlossen, davon war aber absolut nichts zu sehen. Hier soll im 17. Jh. eine baumfreie Alm gewesen sein. Als die Bauern im Dreißigjährigen Krieg keine Rinder hierher treiben konnten, begannen die kleinen Bergahorne, die das Vieh vorher immer abgefressen hatte, zu wachsen. Als der Almbetrieb wieder losging, waren die Ahorne so groß, dass ihnen die Rinder nichts mehr anhaben konnten. Aufnahme mit FZ50 unterm Regenschirm, 50 mm, f3,2, 1/125 s, ISO 100.

Der Bergahorn ist nicht der natürlicherweise dominante Waldbaum der montanen Stufe der Nordalpen. Das ist wie bei uns die Rotbuche, bzw. ein Bergmischwald aus Buche, Eiche (in tieferen Lagen), Fichte und Tanne. Bergahorne, die bis 500 Jahre alt werden können, findet man häufiger zusammen mit der Esche in Schluchtwaldlagen oder als markante Einzelbäume in der Landschaft. Die ganz alten Bergahorne tragen sogar Moos auf den knorrigen Ästen. Ein Zeichen für häufige Niederschläge in diesem abgeschiedenen Tal der Eng. Der atmosphärische Dunst lässt den Hintergrund angenehm zurücktreten.

Aufnahme mit Sony DSC-W1, 90 mm, f4,5, 1/40 s, ISO 100.

Auch bei trübem Wetter gibt es lohnende Motive. Der Lärchen-Stamm ist mit zwei Arten Strauchflechten besetzt, die im industrienahen Flachland eher selten oder gar nicht vorkommen. Flechten, diese Doppelwesen aus Pilz und Alge, können vom Baum keine Nährstoffe bekommen. Sie müssen sie aus dem Staub, der Luft, dem Regen entnehmen. Deshalb ist die Flechtenvielfalt verschwunden, wo der Regen zu sauer und die Luft zu "gehaltvoll" ist. Das gilt aber nicht für alle Arten. Manche Krustenflechten machen zum Leidwesen der Gartenbesitzer die Plattenwege bei Regen glatt, und auf den Dächern siedeln sogar Krustenflechten auf altem Taubendreck.
Aufnahme mit FS16, Blitz, 28 mm, f3,1, 1/60 s, ISO100.
Auch nach den längsten Regen scheint irgendwann wieder die Sonne. Besonders die Abendsonne nach dem leider häufigen Nachmittagsgewitter kann manchen schönen Regenbogen hervorzaubern. Nun gibt es Experten, die behaupten, ein Polfilter schwäche die Farbenpracht ab. Das mag richtig sein, wenn die Filterscheibe nicht richtig gedreht ist. Bei optimaler Einstellung habe ich nur gute Erfahrungen mit dem Polfilter bei Regenbögen gemacht. Ausprobieren lohnt sich. Aufnahme mit FZ50, 70 mm, f3,2, 1/100 s, ISO 100, Polfilter.
Der Radsattel war der höchste Punkt beim Übergang vom Silvrettasee zur Wiesbadener Hütte. Hier war erst mal eine Rast angesagt. Zeit also, um nach Fotomotiven Ausschau zu halten. Die Großblütige Gemswurz zeigt so richtig die Fähigkeit vieler Alpenblumen, mit ganz wenig Erde in Felsspalten zurecht zu kommen. Ein reizvoller Kontrast - die mit Krustenflechten bewachsenen Felsen und die zarte Blume. Aufnahme mit FS16, 40 mm, f3,7, 1/250 s, ISO100
Auf dem Radsattel im Silvretta-Gebiet macht die Alpen-Wucherblume ihrem Namen alle Ehre. Immer wieder schoben sich dunkle Wolken heran, was dem Bild zusätzlichen Reiz verleiht. Bei derartigen Aufnahmen muss man etwas Zeit einplanen. Um die vorderen Blüten möglichst groß im Vordergrund zu platzieren ist ein tiefer Kamerastandpunkt erforderlich. Ohne Stativ wird die Kamera auf den Rucksack abgestützt. Für eine große Tiefenschärfe ist die kleine Blendenöffnung und kürzeste Brennweite erforderlich. Dann am besten mit mehreren Aufnahmen und unterschiedlichem Schärfepunkt die Aufnahme mit der besten Einstellung hinterher auswählen. Hier liegt die Schärfe im unteren Drittel. Die vorderen Blüten und der Gipfel im Hintergrund sind trotz des kleinen Sensors nicht ganz scharf. Aufnahme mit FS16, 28 mm, F9, 1/400 s, ISO 160.
Wenn am Nachmittag sich drohende Gewitterwolken über die Berge zum Silvretta-Stausee heranschieben, können wir den Anblick genießen. Wir haben unsere Wanderung zur Wiesbadener Hütte fast beendet. Wenn gleich der Regen einsetzt, stört er uns nicht mehr. Wie viele Stauseen in den Alpen wurde er den Bewohnern als Hochwassersicherung "verkauft". Tatsächlich wird über die Stromerzeugung viel Geld verdient. Wasser belebt die Bergnatur, und so nehmen wir Touristen halt die schönen oder die dramatischen Seiten im Bild mit. Aufnahme mit FS16, 50 mm, f13, 1/200 s ISO 160
Wasserfälle können immer wieder begeistern. Dabei sind die höchsten die meist fotografierten. Leider enttäuschen die Aufnahmen hinterher oft. Da sieht man einen dünnen, hellen Wasserfaden senkrecht vom Berg kommen. Bildwirksamer sind die kleinen Wasserfälle, vor allem, wenn sie so im schrägen Gegenlicht glitzern. Hier wäre es falsch, eine Langzeitbelichtung zu wählen. Es würde nur eine langweilige nebelhfte Struktur im Bild erscheinen. Was am Wasserfall begeistert, ist die Bewegung. Und wenn es schon kein Film ist, dann sollen die Tropfen richtig sprühen und glänzen. Aufnahme mit FZ50, 70 mm, f5,6, 1/250 s, ISO 100.
Was wären für uns die Berge ohne die Blumen - vielleicht eine Art Sportarena. Gerade der Zusammenklang der gewaltigen Felsen und der zarten Blumen verführt immer wieder zum Fotografieren. Hier waren es die Mehlprimeln, die mich reizten. Und dann auch noch als kräftiger Kontrapunkt der gelbe Berg-Hahnenfuß. Ideal sind für mich Bilder von Alpenblumen, die im Foto auch den Standort zeigen, nämlich die Berge. Also müssen Felsen und Gipfel mit von der Partie sein. Das führt manchmal zu merkwürdigen Stellungen des Fotografen. Hier habe ich quer zum Hang gelegen. Der Hintergrund soll ruhig so unscharf sein, dass zwar die Gipfel noch erkennbar sind, die Blumengruppe aber vor dem Hintergrund freigestellt wird. Der leichte Sommerdunst half mir dabei. Aufnahme mit Sony DSC-W1, 35 mm, f5,6, 1/250 s, ISO 100.
Murmeltiere gehören sicher zu den meist fotografierten Tieren in den Alpen. Man muss sich nur still hinsetzen, wenn es im Bau verschwunden ist. Das Murmeltier ist so neugierig, dass es es bald erscheint, um nachzusehen, ob der Besucher zu der harmlosen oder zur gefährlichen Kategorie gehört. Hier reizte mich besonders der mondsichelartige Felsspalt über der Verbella-Alm bei Galtür, in dem das Tier wohnte. Schön breit hingegossen liegt es da, ohne Spur von Angst. Aufnahme mit FZ50, Telekonverter, 600 mm, f5,6, 1/400 s, ISO100.
Es ist immer wieder begeisternd, wenn man Gämsen in ihrem felsigen Lebensraum zusieht. Wie leichtfüßig diese Tiere nach oben streben! Man kann nur neidisch werden. Diese Gämsenbilder waren der Lohn für den wirklich unangenehmen Anstieg über steiles Geröll durchs Dammkar zur westlichen Karwendelspitze. Die Masse der Besucher fuhr natürlich mit der Seilbahn, lief oben eine Stunde mit Turnschuhen herum und fuhr wieder hinunter. Gämsen haben sie nicht gesehen und für die wunderbare Flora interessierte sich fast niemand. Aufnahme mit FZ50, Telekonverter, 700 mm, f4, 1/160 s, ISO 100.
Zum Schluss dieser kleinen Serie noch ein Abendbild. Allerdings nicht aus den Alpen sondern aus dem Sauerland. Schließlich stehen dort auch Berge und zwar viel ältere als in den vergleichsweise jungen Alpen. Durch ein Loch in den Wolken wurde eine tiefer hängende kleine Wolke, wie ein Höhengeist geformt, von der untergehenden Sonne angestrahlt. So etwas sind natürlich reine Zufallsaufnahmen, die nur gelingen, wenn man beim Abendspaziergang wenigstens die kleine Kompakte dabei hat. Aufnahme mit Sony DSC-W1, 70 mm, f4, 1/100 s, ISO 100.