Landschaftsverbrauch und kein Ende zurück  

Soll Edeka Ergste auf die "Grüne Wiese" umziehen?

Ein Musterbeispiel für leichtfertigen Umgang mit Natur und Freiraum.

NABU, BUND und AGON möchten Freiraum erhalten und Natur schützen.

Die Bürger haben sich gegen den Umzug auf die "grüne Wiese" entschieden . 45,66% Ja - 54,34% Nein-Stimmen

"Wenn es am 26. Mai 2013 zum Bürgerentscheid kommt, geht es einfach darum, ob wieder einmal ein Stück grüne Landschaft dem Gewinnstreben und der Kundenbequemlichkeit geopfert werden oder erhalten bleiben soll. Nur viele Nein-Stimmen können die Landschaft im Wannebachtal schützen. Deshalb ist es so wichtig, an diesem basisdemokratischen Entscheid aktiv teilzunehmen, denn Nichtwähler verfälschen das Bild", so Dieter Ackermann, Bernd Margenburg und Frank Weissenberg. Für die Ablehnung des Vorhabens - so die drei Sprecher - gebe es vier gute Gründe:

1. Freiraum bewahren
Seit Jahrzehnten versuchen nicht nur die großen Naturschutzverbände sondern auch die Landesregierungen von NRW, den Kommunen den außerordentlich schnell fortschreitenden Verbrauch von etwa 15 ha Freifläche pro Tag klar zu machen und damit den verhängnisvollen Trend - wenn schon nicht zu stoppen - so doch zu bremsen. Auch die vorherige schwarz-gelbe Landesregierung versuchte es mit einer Aktion "Allianz für die Fläche". Leider waren alle bisherigen Ansätze erfolglos. Immer wenn Gewinne winkten, musste die Natur wieder ein Stück Freiraum abgeben. Die AGON rechnete vor, dass bei konstant anhaltendem Freiraumverbrauch Schwerte nur noch für 100 - 150 Jahre Flächen zum Zubauen hat. Das ist eine bedrohlich kurze Zeitspanne angesichts 600 Jahre Schwerte oder 900 Jahre Ergste. Zugebaute Flächen sind ein für allemal und unwiederbringlich verloren. Unsere Nachfahren werden keinen Mangel an Geschäften haben, wohl aber an Landschaft als Erholungsraum. Der zurzeit noch gültige Regionalplan weist die Fläche als Bereich zum Schutz der landschaftsorientierten Erholung aus.
Das Vorhaben verstößt gegen alle planerischen Festsetzungen auf Stadt-, Kreis- und Landesebene, die hier einen Freiraumschutz vorsehen. Es steht darüber hinaus im Widerspruch zur Nachhaltigkeitsstrategie des Kreises Unna. Außerdem werden bereits Flächen für weitere Bebauung im Flächennutzungsplan vorgehalten, eine davon sogar gleich nebenan. Eine Änderung der Planungsziele würde allerdings, wenn sie denn Erfolg hätte, noch Jahre dauern.

2. Natur schützen
Das Himmelmannsche Feld, auf dem Edeka und Lidl bauen wollen, ist notwendige Pufferzone zwischen der stark belasteten Letmather Straße und dem Wannebachtal.

Die Planung sieht vor, bis unmittelbar an den geschützten Landschaftsbestandteil zu bauen. Nur eine hohe Stützmauer soll die Einflüsse aus Bau- und Betrieb der Geschäfte, LKW-Zulieferungen und Parkverkehr der Kunden vom geschützten Bereich fernhalten. Das geht nicht. Die Pufferzone muss erhalten bleiben. Innerhalb des Wannebachtals liegen zusätzlich unmittelbar angrenzend an das vorgesehene Baugebiet zwei nach § 30 Bundesnaturschutzgesetz in Verbindung mit § 62 Landschaftsgesetz geschützte Biotope von besonderem naturschutzfachlichem Wert. Bachtäler sind notwendige Frischluftschneisen in die bebauten Ortsteile hinein. Wenn es zu der geplanten Bebauung käme, würde die Schneise auf rund die halbe Breite reduziert.

3. Verkehrsbelastung nicht erhöhen
Ist die Belastung der Letmather Straße nicht schon hoch genug? Durch die geplante Errichtung zweier Geschäfte des großflächigen Einzelhandels ist ein erheblicher Zuwachs an Verkehr zu erwarten, denn der Kundenkreis soll ja erweitert werden. Das hat in einer ersten "Ergster Runde" der Edeka Betreiber verlauten lassen. Wie könnte sich ein solch großes Vorhaben auch lohnen ohne dass viele zusätzliche Kunden kämen - natürlich per PKW.

4. Einzelhandel wohin?
Edeka betreibt einen sehr gut laufenden Laden im Zentrum von Ergste. Der könnte auch zweistöckig gebaut werden. Das sei aber teurer als auf der "grünen Wiese" neu zu bauen, sagt die Architektin. Im Brustton der Überzeugung versuchen Planer und Betreiber von Einkaufszentren jedem Zweifler klar zu machen, dass "heute nur noch das Miteinander von Vollsortimenter und Discounter" eine Zukunft habe. Das erklärt den hohen Flächenbedarf. Andererseits wird damit Kaufkraft aus den Ortszentren und anderen bestehenden Geschäften abgezogen. In Zeiten sinkender Einwohnerzahlen kann es doch nur noch um einen Verteilungskampf um de facto sinkende Gesamteinnahmen gehen. Natürlich gehört Einzelhandel in die Orte und nicht auf die "grüne Wiese" im Außenbereich. Das scheint nun endlich auch die Landesregierung erkannt zu haben. Sie zieht deshalb einen Teilplan "Großflächiger Einzelhandel" der für 2014 geplanten Neuaufstellung des Landesentwicklungsplans vor. Dieser soll noch in der ersten Hälfte 2013 als Verordnung rechtskräftig werden. Danach dürfen nur noch bestimmte Geschäfte wie Baumärkte oder Möbelhäuser am Ortsrand angesiedelt werden. Ist es diese drohende Planungseinschränkung, die die Befürworter der Edeka-Verlagerung zu besonderer Aktivität treibt?

Dieter Ackermann - Leiter AGON Schwerte
Bernd Margenburg - Vorsitzender NABU Kreisverband Unna e.V.
Frank Weissenberg - Sprecher BUND Ortsgruppe Schwerte, Holzwickede, Fröndenberg


Landschaftsverbrauch - kein Ende ist abzusehen!


So fing es jedesmal an. Die Fläche Wandhofener Bruch in Schwerte ist längst bebaut


Vorstadt von London. Sieht so die Landschaft der Zukunft im Kreis Unna aus?


Schwerte 1890 und 2000. Bebaute Bereiche sind schwarz dargestellt.

Landschaft im Ausverkauf

Seit Jahrzehnten ist im Kreis Unna und in NRW die Natur auf dem Rückzug. Freiflächen verschwinden in Besorgnis erregender Geschwindigkeit, um neuen Wohnsiedlungen und Gewerbegebieten Platz zu machen. Offenbar glauben die Verantwortlichen in Politik und Verwaltungen, auf diese Weise den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft begegnen zu können.  Bekanntlich aber kann man Freiflächen nur einmal verbrauchen. Soll es so weiter gehen, bis keine bebaubaren Flächen mehr da sind? Ist es nicht unverantwortlich, so auf Kosten unserer Nachkommen zu wirtschaften? Naturreport hat bereits 1997 das Thema detailliert aufgegriffen1. Die damaligen Aussagen haben auch heute nichts von ihrer Aktualität verloren. Der Gebietsentwicklungsplan für Dortmund, den Kreis Unna und Hamm der Bezirksregierung2 zeigt wieder weiteren massiven Flächenbedarf, den die Städte und Gemeinden angemeldet haben. Es soll also weitergehen wie bisher.

Eine absurde Vorstellung

Versuchen Sie sich doch einmal vorzustellen: Der ganze Kreis Unna ist eine praktisch lückenlos bebaute Vorstadt des Ruhrgebietes. Ordentlich raumordnerisch geplant erstrecken sich Altbau- und Neubaugebiete, Reihenhausanlagen, kommunale und interkommunale Gewerbegebiete, Sportanlagen, Wohn- und Gewerbeparks, Autobahnen, Bundesstraßen, Kreisstraßen, wohnumfeldverbesserte und verkehrsberuhigte Stadtstraßen. Nur etwas fehlt: Wiese und Weide, Wald und Feld. Zugegeben - das ist eine Fiktion. Eine Vorstellung aber, an deren Realisierung unermüdlich gearbeitet wird.

Wie schnell ist schnell?

Nicht erst seit Einstein ist uns klar, dass Geschwindigkeit etwas Relatives ist. Es kommt auf den Standpunkt, auf die Bezugsgröße an. Dazu ein Beispiel: Die Stadt Schwerte feierte kürzlich ihr 600jähriges Bestehen und hat noch rund 70% Freifläche, bezogen auf die Grenzen nach der Gebietsreform 1975. In sechs Jahrhunderten wurden also etwa 30% Fläche verbraucht. Das soll die Bezugsgröße sein.

Um das gegenwärtige Tempo des Flächenverbrauchs zu bestimmen, helfen uns zwei von der Stadt herausgegebene statistische Zahlen3: 1976 betrug der Freiflächenanteil 82%, 2000 noch 70%. Das heißt, es verschwand 12% der Fläche in 24 Jahren. Vorausgesetzt, das Tempo bliebe nun konstant, wären die nächsten 30% nicht in sechshundert, sondern schon in gut 60 Jahren verbraucht. In 120 Jahren wären also schon 90% der Freifläche verschwunden. Das Tempo des Flächenverbrauchs ist gegenwärtig zehnmal so hoch wie im Schnitt der letzten sechs Jahrhunderte. Das ist keine höhere Mathematik, sondern kleiner Dreisatz.

 

Diagramm 1: Zunahme des Anteils bebauter Fläche in Schwerte von der Stadtgründung bis 2000

Vor 1900 ging es dagegen noch recht gemächlich zu, wie Diagramm 1 zeigt. Bis 1894 wurden nur rund 10% der heutigen Stadtfläche4 zugebaut. Damit verglichen ist das „Fortschrittstempo“ heute sogar 26mal so hoch!

Sachzwänge

Nun wird sich allerdings irgendwann das rasante Tempo verlangsamen. Wenn der Freiraum zu Ende geht, werden die Grundstückspreise in astronomische Höhen steigen. Es ist aber im Grunde auch unerheblich, wann der letzte Quadratmeter unter Zierrasen und Ökopflaster verschwinden wird - wir werden es jedenfalls nicht mehr erleben.

Grund genug, zur Tagesordnung überzugehen. Schließlich haben wir genügend Probleme, die uns hier und heute drücken: Arbeitslosigkeit, Geschäftspleiten, sinkende Steuereinnahmen, leere Gemeindekassen, wachsende Schuldenberge. Unsere gewählten Vertreter in den Stadt- und Gemeinderäten sind nicht zu beneiden. Eine Meldung über wegbrechende Einnahmen jagt die andere. Der Pleitegeier droht und zwingt zum Handeln. Wo lassen sich schnell neue Geldquellen anzapfen? Städtische Grundstücke werden als Bauland verkauft. Vor allem aber müssen mehr Menschen her, denn über die Schlüsselzuweisungen gibt es dringend benötigte Steueranteile in die kommunalen Kassen5.

Fruchtfolge und Entmischung

Also müssen neue Baugebiete ausgewiesen werden. Für die Bauern an den Ortsrändern ist das die ersehnte goldene Fruchtfolge. Sie verkaufen gern. Wer kann ihnen das verdenken, wenn inzwischen fast der hundertfache Preis des Ackerlandes fürs Bauland gezahlt wird? So sind in der Vergangenheit die Freiflächen geschrumpft im gleichen Maße wie die Orte gewachsen sind. Und so wird es weiter gehen. Denn in den Städten des Ruhrgebietes, allen voran Dortmund, gibt es genug Interessenten. Die Frage ist höchstens, wer es sich leisten kann, draußen zu bauen. Schon klagen die Großstädte nicht nur über den Einwohnerschwund, sondern auch über die soziale Entmischung6: Arm muss bleiben - Reich zieht weg, ins Grüne. Wenn dann die nächste Siedlung davor gesetzt wird, ist wieder ein Stück vom Grünen weg und der Rest ist umständlicher zu erreichen.

Gute Zeiten - schlechte Zeiten

Der Flächenverbrauch hat also Ursachen. Städte und Gemeinden müssen in diesen schwierigen Zeiten schließlich lebensfähig bleiben. Da kann man wohl nichts machen, außer auf bessere Zeiten hoffen. Wirklich?

Genau besehen stellt sich das etwas anders dar. Bleiben wir beim Beispiel Schwerte (Diagramm 2).  Hier war das Tempo des Flächenverbrauchs von den siebziger bis in die neunziger Jahre, von kleinen Schwankungen abgesehen, annähernd konstant - also in guten, wie in schlechten Zeiten. Das zeigen die von der Stadt herausgegebenen statistischen Zahlen. Von 1986 bis 1992 lieferte sich der Kreis Unna mit Schwerte beim Wachstumstempo ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Seitdem lässt Schwerte den Kreis souverän hinter sich7 – und muss trotzdem die Kröte Haushaltssicherungskonzept schlucken. Schnelles Wachstum hat also nicht geholfen. Aber mehr Einwohner müssten doch die Sorgenfalten der Kämmerer glätten? Wäre es so, müsste es ja einer Gemeinde um so besser gehen, je mehr Einwohner sie hat. Das ist aber ganz offensichtlich nicht der Fall. Dortmund hat das zwölffache an Einwohnern und muss trotzdem sein Haushaltssicherungskonzept in Arnsberg zur Genehmigung vorlegen.

Es ist auch nicht anzunehmen, dass eine Verbesserung der finanziellen Situation den Flächenverbrauch in Zukunft reduzieren würde. Eher ist das Gegenteil zu erwarten. Das Statistische Bundesamt hat sogar erkannt: Je höher das Wirtschaftswachstum, um so schneller verschwindet die Freifläche.8

Einsichten ohne Eindämmung

Das Landschaftsgesetz NRW9 stellt sogar fest, dass Landschaft und Natur Lebensgrundlagen des Menschen und Voraussetzung für seine Erholung sind. Gleichwohl wird sofort abgeschwächt: „Die... Anforderungen sind untereinander und gegen die sonstigen Anforderungen der Allgemeinheit an Natur und Landschaft abzuwägen". Diese Abwägung ist in der Vergangenheit fast immer zugunsten der „sonstigen Anforderungen“ erfolgt und hat zum gegenwärtigen Tempo des Landschaftsverbrauchs beigetragen. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Hier steckt ein wesentlicher Schwachpunkt eines sonst recht guten und fortschrittlichen Gesetzes.

Auch der Entwurf des Gebietsentwicklungsplans erläutert: „Mit jeder Freirauminanspruchnahme wird der verbleibende Freiraum immer knapper und wertvoller. Auf noch geringerer Fläche muss er seine Komplementärfunktion zum Siedlungsraum erfüllen. Eine wichtige Voraussetzung für die Erhaltung und Entwicklung funktionsfähiger Freiräume ist die Sicherung eines zusammenhängenden Freiflächensystems. Freiraum darf insbesondere im Verdichtungsraum des Ruhrgebietes keine Restgröße mit zufälligem Flächenzuschnitt sein“. Auch hier wird das Problem wohl erkannt – man vermisst aber entsprechend konsequentes Handeln.

Wer, wenn nicht wir Wähler?

Politik und Verwaltungen werden von sich aus beim Flächenverbrauch nicht sparsamer werden. Sie stehen unter Druck. Von der Landes- und Bezirksregierung ist erfahrungsgemäß auch keine Hilfe zu erwarten. Vermeintliche wirtschaftliche Entwicklungsnotwendigkeit wird hier immer Vorrang haben. Verbale Appelle, mit dem Freiraum sparsam umzugehen, hat die Landesregierung schon vor Jahrzehnten losgelassen – ohne jeden Erfolg. Denn es wird am Geschäft mit Grundstücken und am Bauen gut verdient. Grundstückseigentümer, Grundstücksmakler, Bauträger, Planungsbüros, Banken, Bauunternehmer sind die Gewinner.

Wenn sich am galoppierenden Flächenschwund etwas ändern soll, müssen wir selbst Druck ausüben. Den meisten Menschen ist gar nicht bewusst, dass sie und ihre Nachkommen etwas ganz Entscheidendes verlieren, nämlich Landschaft und Natur, die Möglichkeit zu einem stillen Spaziergang ins Grüne. Nur öffentliche Meinung kann die Politik zum Umdenken veranlassen.

Deshalb nutzen Sie die Möglichkeiten: Sagen Sie Ihre Meinung, wenn in öffentlichen Veranstaltungen über Planungsvorhaben gesprochen wird, schreiben Sie Leserbriefe an die Zeitungen. Gründen Sie Bürgerinitiativen und nehmen Sie sich einen guten Rechtsanwalt, wenn Ihnen die nächste Siedlung vor die Nase gesetzt werden soll. Das ist Ihr gutes Recht.  Lassen Sie die anderen ruhig sagen, Sie handelten doch nur egoistisch; Sie hätten ja selbst hier gebaut und wollten nun anderen das Bauen verwehren. Diejenigen, die so argumentieren, sind in der Regel die größeren Egoisten, denn sie wollen ja auf Kosten der Landschaft mit den Grundstücken verdienen. Der Flächenfraß muss endlich gebremst werden. Unsere Nachkommen sollen schließlich noch eine lebenswerte, eine erlebenswerte Umwelt vorfinden.

Dieter Ackermann


1 DIECKMÄNNKEN, N. (1997): Deutschland braucht in 81 Jahren seine zweite Etage, Naturreport 1997, S. 34

2 Bezirksregierung Arnsberg (2001): Gebietsentwicklungsplan für den Regierungsbezirk Arnsberg, Teilabschnitt Oberbereich Dortmund – westlicher Teil (Dortmund/Kreis Unna/Hamm), GEP Entwurf Dezember 2001, S. 33, S. 40

3 Stadt Schwerte, Amt für Stadtentwicklung und Umwelt: “Schwerte 1976“ und folgende.

4 LÖLF NRW (1988): Ökologischer Fachbeitrag zum Landschaftsplan Schwerte Kreis Unna, S. 51

5 Ruhr Nachrichten Nr.15 vom 18.10.2001: Jeder Bürger weniger kostet 1600 Mark im Jahr.

6 GEP Entwurf (2001), S. 11

7 Angabe des Amtes für Statistik und Wahlen Kreis Unna. Für 1976 und 1982 liegen dort keine Zahlen vor.

8 DIECKMÄNNKEN, N. (1997) S. 34

9 Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW: Landschaftsgesetz, Stand: 2000, § 1 (1) und (2)


Diagramm 2: Zunahme des Anteils bebauter Fläche in Schwerte ab 1976 und im Kreis Unna ab 1986 bis 2000

 

 

Nachdenken und Umdenken

Ob man das Tempo, mit dem unsere Landschaft und Natur verschwindet, als besorgniserregend empfindet oder es verharmlost – allein die Tatsache, dass der Freiraum früher oder später zu Ende gehen wird, sollte nachdenklich stimmen. Haben wir uns in unserer von Fernsehen, Werbung und Konsumzwängen so massiv beeinflussten Zeit schon zu weit von der Natur entfernt oder können wir noch umdenken? Was verlieren wir denn da eigentlich? Bekannte Leute haben schon früher über die Natur und ihr Empfinden nachgedacht. Hier nur ein paar aus dem textlichen Zusammenhang gelöste Fragmente:

- Friedrich Nietzsche: „In mancher Naturgegend entdecken wir uns selbst wieder...

- Max Reger: „Dieser See ist meine Musik...“

- Gustav Mahler: „Hier ist es wunderherrlich und repariert ganz sicher Leib und Seele...“

- Konrad Lorenz: „Die beste Schule, in der ein junger Mensch lernen kann, dass die Welt einen Sinn hat, ist der unmittelbare Umgang mit der Natur...“

- Heinrich Heine: „Ich bestieg Hügel und Berge, betrachtete, wie die Sonne den Nebel zu verscheuchen suchte, wanderte freudig durch die schauernden Wälder... Gott hat den Menschen erschaffen, damit er die Herrlichkeit der Welt bewundere.“

 

 

 



Die umliegenden Städte und Gemeinden werben Dortmund die Einwohner ab

 

 

 

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